Schutz von Kindern hat oberste Priorität:Fachtag "Prävention" der Pastoralen Räume Kaisersesch und Cochem-Zell
Die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen der beiden Pastoralen Räume Kaisersesch und Cochem-Zell trafen sich in Ulmen zu einem Fachtag „Prävention von sexualisierter Gewalt“.
Die Sensibilität für das Thema ist hoch. Den Mitarbeitenden vor Ort begegnet bei den Menschen viel Enttäuschung und Unmut über „die Kirche“, insbesondere über den fatalen Umgang mit der Aufdeckung der Missbrauchsfälle. Dies erleben vor allem kirchliche Mitarbeitende vor Ort durch hohe Austrittszahlen und so manches sehr kritische Gespräch, wenngleich sie für diese Missbrauchsfälle nichts können. Aber sie erfahren auch immer noch ein großes Vertrauen. Diesem Vertrauen wollen die Hauptamtlichen in der Region Kaisersesch und Cochem-Zell gerecht werden. Gemeinsam wollen sie dafür sorgen, dass Minderjährige und Schutzbefohlene an den verschiedenen Orten von Kirche ein sicheres Umfeld finden. Dazu setzten sie sich am Fachtag intensiv mit den Themen sexualisierte Gewalt, Machtmissbrauch und Möglichkeiten der Prävention auseinander. Auch die Umsetzung der konkreten Maßnahmen aus den Institutionellen Schutzkonzepten der beiden Räume wurde diskutiert. Dabei geht es nicht um einen Generalverdacht gegenüber kirchlichen Mitarbeitenden, sondern vielmehr um eine Kultur der Achtsamkeit.
Unterstützt wurden die Mitarbeitenden dabei von Esther Thönnes, Leiterin der Lebensberatungsstelle Cochem und von Dr. Andreas Zimmer, Präventionsbeauftragter im Bistum Trier. Von Dr. Zimmer gab es fachliche Hintergrundinformationen. Er beantwortete auch kritische Frage zu Versäumnissen von Leitungsverantwortlichen im Umgang mit Missbrauchsfällen und klärte über strukturelle sowie kulturelle Ursachen von sexualisierter Gewalt auf.
Beide pastoralen Räume haben ein Institutionelles Schutzkonzept erarbeitet. Das Schutzkonzept des Pastoralen Raumes Kaisersesch ist bereits in Kraft gesetzt und veröffentlicht. In Cochem-Zell soll die Inkraftsetzung Anfang des neuen Jahres folgen. In den Schutzkonzepten ist festgehalten, welche Maßnahmen im Pastoralen Raum vorbeugend gegen sexualisierte Gewalt umgesetzt werden, welche Ansprechpartnerinnen und Verfahrenswege es gibt und was im Falle eines Verdachtes zu tun ist.
Am Ende des Tages wurde deutlich, wie wichtig es ist, dass sich hauptamtliche Seelsorger*innen mit dem Thema beschäftigen. Der fachliche Inhalt und besonders der intensive Austausch mit Kolleginnen und Kollegen sorgten für eine höhere Aufmerksamkeit und für mehr Handlungssicherheit in der Arbeit in allen pastoralen Feldern.